Stottern & Selbsthilfe NRW e.V. (Hrsg.): An einen Stotterer (Hörbuch)
Beschreibung
Stottern & Selbsthilfe NRW e.V. (Hrsg.)
An einen Stotterer
Hörbuch
Gelesen von Andreas Brucker
Demosthenes Verlag, Köln, 2010, 70 Minuten
Preis: 4,25 € | Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Preis = Schutzgebühr
ISBN 978-3-921897-55-3
Dieses Hörbuch beinhaltet eine Auswahl von elf Texten aus dem Buch „An einen Stotterer“, in dem betroffene Fachleute von ihren persönlichen und therapeutischen Erfahrungen berichten und zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Stottern ermutigen. Zum besseren Verständnis wurden einzelne Texte teilweise gekürzt und sprachlich überarbeitet.
Der Schauspieler Andreas Brucker, der als Jugendlicher selbst gestottert hat, konnte als Sprecher für das Hörbuch gewonnen werden.
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Inhalt
Lon L. Emerick
Sag was oder fahr als Frachtgut (10:01)
Dominick A. Barbara
Selbsthilfen zur Überwindung des Stotterns (7:55)
James L. Aten
Die Überwindung der Angst und Anspannung beim Stottern (6:18)
Joseph G. Agnello
Die Veränderung: Möglichkeiten werden Wirklichkeit (6:23)
Henry Freund
Selbsthilfe nach erfolglosen Therapien (6:31)
J. David Williams
Was Du an Deinem Stottern tun kannst (5:16)
Spencer F. Brown
Ein Stotterer an einen anderen (2:29)
Hugo H. Gregory
Bericht über eine Therapie (4:47)
Paul E. Czuchna
Richtlinien (7:25)
Dean E. Williams
Einige Vorschläge für Stotterer, die mühelos sprechen möchten (9:24)
Charles von Riper
Fassen wir zusammen (2:08)
Andreas Brucker
Schlusswort (0:27)
Andreas Brucker
Outtakes (0:38)
Gesamtlänge: 69:42
Vorwort
Als die junge Düsseldorfer Selbsthilfe mit Andreas Starke in einer wahren Pionierleistung 1978 im Selbstverlag das Buch “To the Stutterer” auf Deutsch herausgab, war ich begeistert und habe es regelrecht verschlungen.
Mit der Herausgabe eines Hörbuches betritt der Landesverband NRW der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe wiederum Neuland. Dass das erste der mittlerweile in beachtlicher Anzahl von der Stotterer-Selbsthilfe herausgegebenen Bücher jetzt auch als Hörbuch erscheint, ist konsequent.
Natürlich wäre es selbsthilfe-adäquat gewesen, die ausgewählten Beiträge von stotternden Mitgliedern der Selbsthilfegruppen vorlesen zu lassen. Für diese Aufgabe konnte jedoch jemand gewonnen werden, dessen professionelles Sprechen Top-Qualität garantiert und der zugleich wie niemand sonst dafür prädestiniert erscheint: Andreas Brucker war selbst Stotterer.
Die Eindringlichkeit der Aussagen der amerikanischen Therapeuten und Wissenschaftler, die ja auch selbst stottern oder gestottert haben, wird beim Hören auf eine andere, intensivere Art und Weise wahrgenommen als beim Lesen des Buches. Zugleich wird spürbar, dass Andreas Brucker weiß, wovon er spricht.
Franz-Josef Eilting, Düsseldorf
Autoren
Lon L. Emerick, Ph.D.
Professor für Sprechpathologie, Northern Michigan University, Marquette
Dominick A. Barbara, M.D.
Psychiater, Karen Horney Clinic, New York City
James L. Aten, Ph. D.
Professor für Sprechpathologie, University of Denver, Colorado
Joseph G. Agnello, Ph.D.
Professor für Sprechpathologie, University of Cincinnati, Ohio
Henry Freund, M.D.
Fellow der American Psychiatric Association, Milwaukee, Wisconsin
J. David Williams, Ph.D.
Professor für Sprechpathologie, Northern Illinois University, DeKalb
Spencer F. Brown, Ph.D.,M.D.
Professor für Pädiatrie, University of Iowa, Iowa City
Hugo G. Gregory, Ph.D.
Professor für Sprechpathologie, Northwestern University, Evanston, Illinois
Paul E. Czucha, M.A.
Direktor der Stottertherapieprogramme, Western Michigan University, Kalamazoo
Dean E. Williams, Ph.D.
Professor für Sprechpathologie, University of Iowa, Iowa City
Charles von Riper, Ph.D.
Professor für Sprechpathologie, Western Michigan University, Kalamazoo
Rezensionen und Meinungen
aus: Logos, Nr. 3, 23. Jahrgang, Sept. 2015
Die Fachzeitschrift für akademische Sprachtherapie und Logopädie
Bücher, die mich und mein Stottern begleitet haben
Ein Essay
… Während meines Zivildienstes, den ich an einer Rörderschule absolvierte, stieß ich durch eine nette Logopädin auf den Klassiker „An einen Stotterer“, herausgegeben von Stephen B. Hood (1993). In Auszügen habe ich das Buch später noch einmal auf einem Spaziergang durch Siegen, meine Stadt, als Hörbuch über den Kopfhörer meines MP3-Players gehört, gesprochen von Schauspieler Andreas Brucker, der als Jugendlicher selbst einmal gestottert haben soll ...
Amerikanische SprechpathologInnen, allesamt selbst zumindest ehemals stotternd, geben Ratschläge an Betroffene, von Stotternden für Stotternde. Und was für Ratschläge. Ganz knapp Harold B. Starbuck (1993, S. 120): „Versuchen Sie nicht, ohne Stottern fließend zu sprechen.“ Ausführlicher da schon J. David Williams (1993, S. 64): „Du kämpfst darum, flüssig zu sprechen und das Stottern zu vermeiden. Ironischerweise ist es dieses Kampfverhalten, was andere Leute sehen und als Dein Stottern hören! Du hast Dich selbst sabotiert und hintergangen. Dein Stotterverhalten besteht hauptsächlich aus den Dingen, die du tust, um das Stottern zu vermeiden.“ Ähnlich Gerald R. Moses (193, S. 83): „Beschließe weniger auszuweichen. Versuche, offen und hörbar zu stottern. Laß Dein Stottern lieber hören und sehen, als es weiter durch Eile und Ruhe zu verheimlichen.“ Oder Spencer F. Brown (1993, S. 70): Wir Stotterer müssen lernen, die Tatsache, daß wir stottern, mit möglichst viel Ruhe hinzunehmen.“ Und später (ebd.): Wenn man das flüssige Sprechen für das Wichtigste im Leben hält, sollte man vielleicht seine Prioritäten überdenken.“ Ganz wichtig ist meiner Meinung nach auch William D. Trotter (1993, S. 75f.): „Es ist gut, bezüglich Deines Stotterns einen gesunden Sinn für Humor zu haben.“ So auch Gary N. LaPorte (1993, S. 88): „Je aufrichtiger Du bezüglich Deines Stotterns bist, desto mehr Spaß macht es, darüber zu sprechen, und desto weniger wirst du versuchen, es zu verstecken.“ Und zusammenfassend Josef G. Sheehan (1993, S. 18): „Du brauchst dich überhaupt nicht zu schämen, wenn Du stotterst, und Du brauchst nicht stolz zu sein, wenn Du flüssig sprichst.“
Diese Einstellungen dem Stottern gegenüber waren neu für mich. Und ausgesprochen entlastend. Ich entdeckte sie auch in anderen Veröffentlichungen der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V., die damals noch Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V. hieß, in „Entmachtung des Stotterns“ (Hennen, 1989), „Stottern ins Rollen bringen“ (Wendlandt, 1994) oder „Selbsttherapie für Stotterer“ (Fraser, 1998).
Steffen Paschke, Siegen
aus: Sprache – Stimme – Gehör, März 2011
Georg Thieme Verlag, Stuttgart
...Neu ist die Herausgabe als Hörbuch: 11 der 24 Erfahrungs- und Therapieberichte wurden ausgewählt, z.B. von Charles van Riper, Lon L. Emerick oder Dean E. Williams. Sehr eindrücklich vorgetragen werden diese Texte von dem Schauspieler Andreas Brucker, der selbst gestottert hat.
Vielen Stottertherapeuten wird das Buch bekannt sein, dennoch ist es auch für den Kenner eine abwechslungsreiche Auffrischung und ein interessantes Erlebnis, die Eindringlichkeit der Expertenmeinungen vorgetragen zu bekommen. Das Hörbuch ist somit eine Empfehlung für Stottertherapeuten und Betroffene.
Birte Ripken, Hannover
aus: Forum Logopädie, September 2011
... Die Autoren berichten von persönlichen und therapeutischen Erfahrungen, die z.T. sehr emotional, offen, ehrlich und somit berührend sind. Die Texte regen daher Betroffene zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Stottern genauso an, wie sie noch unerfahrenen Therapeuten das Phänomen auf intensive Art näherbringen können. Auch Angehörigen und anderen Interessierten ist dieses Hörbuch sehr zu empfehlen. ...
Ursula Koll, Freiburg
Hörproben
Hörprobe 1: Lon L. Emerick: Sag was oder fahr als Frachtgut
An_einen_Stotterer_01.mp3
Hörprobe 2: Dominick A. Barbara: Selbsthilfen zur Überwindung des Stotterns
An_einen_Stotterer_02.mp3
Hörprobe 7: Spencer F. Brown: Ein Stotterer an einen anderen
An_einen_Stotterer_07.mp3
Hörprobe 8: Hugo H. Gregory: Bericht über eine Therapie
An_einen_Stotterer_08.mp3