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Rudolf Gier, Michael Kofort: Trotz Stottern erfolgreich im Beruf (DVD)

ab 11,00 €

inkl. MwSt. zzgl. Versand

Beschreibung

Rudolf Gier, Michael Kofort

Trotz Stottern erfolgreich im Beruf

Ein Lehr- und Aufklärungsfilm zum Thema Stottern und Arbeit

Demosthenes-Verlag, Köln, 2015
DVD 85 Min., Begleitheft 44 Seiten und DVD mit Zusatzmaterial ca. 60 Min., Gewicht 270 g, Format 18 x 24 cm

Normalpreis: 16,80 € | BVSS-Mitglieder: 11,00 €
Preis = Schutzgebühr

ISBN 978-3-921897-78-2


Wissen Ihre Arbeitskollegen eigentlich, dass Sie stottern? Haben Sie schon einmal daran gedacht, am Arbeitsplatz über Ihr Stottern zu sprechen? Der Film macht Mut und zeigt mit eindringlichen Beispielen, warum es so wichtig ist, dass auch Ihre Kollegen und Vorgesetzen über Ihr Stottern Bescheid wissen. Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz Stottern zum Thema gemacht haben, ist danach vieles einfacher.
Stotternde werden im Film in unterschiedlichen Arbeitsfeldern gezeigt und äußern sich neben Arbeitskollegen, Vorgesetzten und Experten zum Thema Stottern am Arbeitsplatz. Außerdem berichten Stotternde über ihre Berufswahl, Bewerbungsphasen, ihren beruflichen Werdegang, Erfolge und Probleme sowie Hindernisse und Missverständnisse, die sich durch Stottern im Arbeitsalltag ergeben können.
Abschließend wird auf konkrete Hilfen hingewiesen, wie Stotternde etwa in Seminaren oder mit Unterstützung der Selbsthilfe Bewerbungsprozesse konstruktiv gestalten und sich im Beruf als Stotternde behaupten können.
Das Begleitheft behandelt u.a. Fragen zur Schwerbehinderung und zum Nachteilsausgleich in Schule, Ausbildung und Studium.

– Ein Ratgeber für alle Stotternden, die im Beruf stehen oder sich in beruflichen Bewerbungsphasen befinden –


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DVD-Inhalte

DVD 1 – Trotz Stottern erfolgreich im Beruf (85 Min.)
1. Stottern und Arbeit (17:50 Min.)
2. Stottern und Berufswahl (28:38 Min.)
3. Stottern und Bewerbung (40:00 Min.)
4. Wie tickt der andere? – Stottern und Teamarbeit (55:14 Min.)
5. Offenheit am Arbeitsplatz (1.18:18 Min.)
6. Stottern und Beruf – Ein Projekt der Selbsthilfe (1.25:00 Min.)

DVD 2 – Zusatzmaterial (60 Min.)
1. Offen mit Stottern umgehen und Grenzen erkennen – Interview mit Holger Prüß (8:50 Min.)
2. Der Haupttyp ist der, der die Wut in sich hineinfrisst – Interview mit Franz Will (15:52 Min.)
3. Was Arbeitgeber zum Thema Stottern wissen sollten – Interview mit Franz Josef Eilting (8:10 Miin.)
4. Das Projekt Stottern und Beruf – Interview mit Martina El Meskioui (7:06 Min.)
5. Berufsvortrag von Ruben D. (7:27 Min.)
6. Schulvortrag von Daniela B. (Ausschnitte) (10:43 Min.)

Inhaltsverzeichnis der Begleitbroschüre

07 . Vorwort
08 . Stottern und Arbeit
15 . Neue Aufgaben der Selbsthilfe
18 . Umfrage des Projekts Stottern und Beruf
23 . Initiativen und Aktivitäten der Stotterer-Selbsthilfe zum Thema Stottern und Beruf
26 . Stottertherapien
29 . Der Nachteilsausgleich in Schule, Ausbildung und Studium
31 . Stottern und Schwerbehinderung
35 . Die Stotterer-Selbsthilfe NRW e.V.
37 . Die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V.
38 . Weitere Literatur und Adressen
40 . Eine Auswahl von Büchern und Filmen aus dem Demosthenes-Verlag


Vorwort

Sprechen ist von elementarer Bedeutung für zwischenmenschliche Kommunikation und gehört zu den Schlüsselqualifikationen fast aller Berufe. Daher haben Stotternde es im Arbeitsleben besonders schwer.
Angst vor Besprechungen, Telefongesprächen oder Präsentationen – welcher Stotternde kennt das nicht? Davon müssen sich Betroffene jedoch nicht entmutigen lassen, denn man kann die Angst überwinden und sich trotz Stottern im Beruf entfalten. Um das zu erreichen, muss man allerdings an sich arbeiten, Zeit und vor allem Selbstüberwindung investieren und zu seinem Handicap stehen. Nur so verliert das Stottern seine Macht.
Während meiner Schul- und Studienjahre habe ich mit den Lehrern und Professoren
offen über das Stottern gesprochen. Sie kamen mir entgegen, und ich konnte bestimmte Aufgaben oder Leistungsnachweise unter besonderen Bedingungen erbringen. So musste ich zum Beispiel ein Referat nicht mündlich vortragen, sondern durfte es in schriftlicher Form abgeben. Darüber hinaus machte ich die Erfahrung, dass es mir leichter fiel, Vorträge zu halten, wenn ich mich gründlich darauf vorbereitet hatte. Ich habe gelernt, meine Sprechstörung zum Teil durch besonderes Engagement auszugleichen.
Nach meinem BWL-Studium trat ich 1970 meine erste Stelle an. Im Gegensatz zur Schul- und Studienzeit traute ich mich nicht, mit meinen Vorgesetzten über das Stottern zu sprechen. Ich hatte Probleme, und die berufliche Entwicklung stagnierte. Durch mein Vermeidungsverhalten kamen physische, psychische und psychosomatische Beschwerden hinzu. Ich war sehr weit entfernt von meinem Leitgedanken: „Das Stottern verliert seine Macht, wenn du dazu stehst“.
1973 hatte ich mehr Glück und lernte eine Selbsterfahrungsgruppe für Stotternde kennen. Zwei Mitarbeiter der Universität Bielefeld, die Diplompsychologen W. Neumann und Dr. J. Hohmeier, hatten sie ins Leben gerufen. Neben der intensiven Auseinandersetzung mit dem Stottern unternahm die Gruppe gemeinsame Freizeitaktivitäten. Das Programm war verhaltenstherapeutisch ausgerichtet und orientierte sich an einem Behandlungsprojekt für Stotternde, das in Berlin durchgeführt worden war. Unsere Gruppe entwickelte sich weiter und bildete den Grundstein für die Gründung der Bielefelder Stotterer-Selbsthilfe, die 1975 die Anerkennung als eingetragener Verein erhielt.
Die Selbsthilfe war für mein weiteres Berufsleben von entscheidender Bedeutung. Ich machte die Erfahrung, wie wichtig es ist, sich selbst zu helfen und aktiv zu werden. Ich lernte, das Vermeidungsverhalten zu reduzieren und flüssig zu stottern. Außerdem hatte ich endlich ein Forum gefunden, in dem ich mich mit anderen über mein Problem intensiv austauschen konnte.
Das Engagement in der Selbsthilfe ermutigte mich, gegenüber meinen Vorgesetzten das Stottern zu thematisieren. Mein Arbeitgeber reagierte verständnisvoll und hilfsbereit und unterstützte mich dabei, am Institut für Sprechbehinderte in Züntersbach an einer Stottertherapie teilzunehmen.
Auch beruflich konnte ich mich nun weiterentwickeln und übernahm 1978 eine Leitungsposition, das Controlling des Lebensmittelkonzerns, bei dem ich beschäftigt war. Diese Aufgabe erforderte viel berufliches Engagement, was dazu führte, dass ich mich für viele Jahre aus der aktiven Selbsthilfearbeit zurückziehen musste. Ich war inzwischen psychisch so stabil, dass ich ohne Unterstützung der Selbsthilfegruppe zurechtkam, obwohl ich sie beim Berufseinstieg so dringend benötigt hatte.
Im Flyer „Stottern und Arbeit“ der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. heißt es sinngemäß: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und persönliche Interessen sollten bei der Berufswahl im Vordergrund stehen. Stotternde Menschen können ebenso kommunikative Mitarbeiter sein wie nicht stotternde, denn flüssiges Sprechen und gelungene Kommunikation sind nicht dasselbe.
Unterm Strich waren für meinen Berufsweg drei Dinge ausschlaggebend: Der Kontakt und die Mitarbeit in der Stotterer-Selbsthilfe, eine erfolgreiche Therapie sowie ein aufgeschlossener Arbeitgeber.

Gerhard Hölscher (1. Vorsitzender der Stotterer-Selbsthilfe NRW e.V.)


Zu den Filmautoren

Rudolf Gier, geb. 1957, lebt in Münster. Nach seinem Abschluss als Diplom- Sozialarbeiter arbeitet er seit den 90er Jahren als freischaffender Filmemacher und Medienpädagoge. Er ist Mitbegründer der Filmproduktion mauritz_filmteam und hat zusammen mit Michael Kofort an verschiedenen Produktionen zum Thema Stottern mitgewirkt. Schwerpunkt seiner medienpädagogischen Aktivitäten sind Projekte mit Kindern im Grundschul- und Vorschulalter. Er gehört zum Leitungsteam der Kinderkulturwerkstatt Musifratz. Seit 2014 hat er an der Fachhochschule Münster einen Lehrauftrag im Bereich Medienpädagogik. Neben seiner Filmarbeit schreibt er für Kinder und Erwachsene. Einige seiner Geschichten sind in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht und im Rundfunk gesendet worden. Zur Zeit verfasst er eine Kindererzählung über einen stotternden Jungen, die 2015 im Demosthenes-Verlag erscheinen wird.

Michael Kofort, geb. 1956, arbeitet in Münster und Köln. Nach seiner Ausbildung als Erzieher und seinem Abschluss als Diplom-Sozialarbeiter ist er als Medienpädagoge und Filmemacher tätig. Seit 2008 ist er Verlagsmitarbeiter in der Informations- und Beratungsstelle Stottern in Köln. Hier initiiert und betreut er Buch- und Filmprojekte und berät Stotternde und Nicht-Stotternde am Telefon. Als Regisseur, Kameramann und Cutter hat er an zahlreichen dokumentarischen Filmen zum Thema Stottern mitgewirkt. Er ist seit 1986 Mitglied in der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe, der Stotterer-Selbsthilfegruppe (SHG) Münster und im Landesverband Stottern und Selbsthilfe NRW aktiv. Mit der SHG Münster und mit weiteren Stotterer Selbsthilfegruppen hat er bei über zwanzig Kurzfilmen mitgearbeitet. Die Filme zeigen die Problematiken des Stotterns aus der Sicht von Betroffenen.

Impressum/Filmabspann

Wir danken allen beteiligten Personen und Institutionen für ihre Mitwirkung
Daniela B., Ruben D., Franz-Josef Eilting, Martina El Meskioui, Stefan Hansen, Sylvia N., Holger Prüß, Peter Riethmann, Peter Schäl, Franz Will, Arbeitskreis „Stottern und Beruf“, AWO Kindertagesstätte Am.Stadion, Bielefeld; Firma Heßling & Vennefrohne GmbH, Münster-Wolbeck; LVR-Klinik Bonn, Bereich Stottertherapie; Firma Novemo, Paderborn; Maria-Stemme Berufskolleg, Bielefeld; Firma Vos, Rees; und vielen anderen
Kamera, Schnitt und Regie: Rudolf Gier, Michael Kofort
Spielszenen: Improvisorium – Das Improtheater aus Osnabrück Kim Krämer, Gero Kümpers, Cordelia Vaerst, Jörg Wahlbrink
Tierzeichnungen: Andreas Verstappen
Sprecher: Andreas Ladwig
Sprecheraufnahmen: Detlef Piepke
Layout der Broschüre & Covergestaltung: Marion Stelter
Texte und Mitarbeit an der Broschüre: Franz-Josef Eilting, Rudolf Gier, Michael Kofort, Martina El Meskioui
Korrekturen: Gerald Funk
Druck: Copy-Center CCC GmbH, Münster
DVD Pressungen: ALLMEDIA.Solutions, Kevelaer

Das Filmprojekt wurde gefördert durch AKTION MENSCH.


Rezensionen und Meinungen zum Film:

…Die Spielszenen – sie lockern das Ganze immer wieder auf. Interessant die Ausschnitte aus den verschiedenen Seminaren. Spannend, dass es immer wieder Szenen an den jeweiligen Arbeitsplätzen gibt. Besonders die Berufsvorträge, der Lageristin, der Erzieherin. Da kriege ich alter Hase leicht feuchte Augen. So offensiv habe ich mich das nicht getraut.
…Gut hat mir die Herausstellung des Zusammenhangs zwischen der Verschärfung der Arbeitsbedingungen (Multi Tasking, Zeitdruck etc.) und den Problemen von Stotternden gefallen.
…Ein gelungener Film – Glückwunsch! Er gehört in jede Selbsthilfegruppe. Und bringt das Thema Stottern und Beruf sicher ein gutes Stück voran.

Gerd Riese, Witten

aus: Der Kieselstein, Heft 3, August 2015

… Klar wird, dass Mut zu neuen Aufgaben und Herausforderungen sich lohnt. Trotzdem sollte Jeder für sich auch Grenzen stecken, damit Überforderungen vermieden werden.
Die DVD II (Bonus DVD) beinhaltet Zusatzmaterial, welches ich für sehr wichtig erachte. Eigentlich wollte ich mir diese beiden DVDs nur ansehen, weil mich eben Alles interessiert, was über Stottern geschrieben und gezeigt wird. Ich war dann ziemlich überrascht, dass da Aspekte zur Sprache kamen, die auch für mich noch von Wichtigkeit sein können, obwohl ich keine beruflichen Neuanfänge anstrebe. Warum frage ich z.B. meine Kolleginnen nie, wie sie mit meinem Stottern klar kommen? Da geht mein Dank an F.J. Eitling für diesen Hinweis. Auch der Vorschlag zu Weiterbildungen für Personalräte über stotternde Mitarbeiter ist sehr gut. Ich bin berührt von der Offenheit, die alle Mitwirkenden dieser DVD gezeigt haben. Danke dafür!

Doris Reifarth, Braunsbedra