Einleitung
Dies sind meine Studiennotizen für den zweiten Teil des Buches The Treatment of Stuttering von Dr. Charles Van Riper (1973). Englewood Cliffs: Prentice Hall. (Anmerkung des Verlags: Dieser zweite Teil ist 1986 in deutscher Sprache unter dem Titel „Die Behandlung des Stotterns“ erschienen.) Obwohl es jetzt vergriffen ist, sind die Inhalte des Buches noch urheberrechtlich geschützt. Diese Notizen sollen dazu dienen, Studenten und anderen Interessierten dabei zu helfen, dieses klassische Werk zu erforschen, wobei ich hoffe, dass es eines Tages überarbeitet und neu aufgelegt wird. Während es weitgehend durchdrungen ist von der Therapie der Verhaltensänderung (behavior modification therapy), lässt Van Ripers Werk wirklich einen ganzheitlichen Therapieansatz erkennen und verschafft ihm deswegen eine dauerhafte Bedeutung.
Darrell Dodge
Der vom Autor mit der Veröffentlichung beabsichtigte Zweck wird von der deutschen Übersetzung nicht erfüllt, weil Van Ripers Buch in deutscher Sprache nach wie vor erhältlich ist, seit 2017 (also 44 Jahre nach der Veröffentlichung des Originals) sogar in einer 7. Auflage. Der Verlag und der Übersetzer hoffen darauf, dass durch diesen Lernleitfaden unter anderem das erreicht wird, was der Autor bei der Bearbeitung von Van Ripers Buch in seinem eigenen Studium bezweckt hat, nämlich sich eine Übersicht über die Inhalte zu verschaffen und sie ggf. für eine Prüfung bereit zu halten.
Andreas Starke
Anmerkungen des Übersetzers:
Wie der Autor schon in seinem Einführungstext bemerkt hat, ist Van Ripers Vorgehen weitgehend von der Theorie des Verhaltens (wie z.B. von B.F. Skinner dargestellt) geprägt. Schlüsselbegriffe dieser Theorie, besonders bezogen auf das operante Verhalten, sind die Begriffe „Verstärkung“ (positive Konsequenz) und „Bestrafung“ (negative Konsequenz). Um zu verhindern, dass der Leser darunter die nicht-technischen Bedeutungen versteht, habe ich in der Übersetzung beides in Anführungszeichen geschrieben und die Erklärung jeweils in Klammern dazugesetzt. Um hier jedes Missverständnis zu vermeiden, empfehle ich nach wie vor, wie im Vorwort zur 1. Auflage, den Selbstunterrichtskurs „Analyse des Verhaltens“ von James G. Holland und B.F. Skinner durchzuarbeiten.
Der Autor bezeichnet Menschen, die stottern, durchgehend mit der gängigen Abkürzung PWS (person who stutters). Ich habe in der Übersetzung durchgehend „Pat.“ (für Patient) übersetzt, was mir im deutschen Gesundheitssystem für die Rolle des Therapierten völlig angemessen erscheint. Nur in Aussagen die sich offensichtlich auf alle Menschen, die stottern, beziehen, habe ich „Stotterer“ übersetzt und folge dabei ausdrücklich nicht der Empfehlung von Wolfgang Wendlandt, der die Bezeichnung „Stotternder“ für angemessener hält. Ich habe darauf verzichtet, den/die Patienten/in geschlechtsneutral zu bezeichnen und versichere, dass weibliche Patientinnen stets mitgemeint sind. Viele Aussagen im englischen Original sind in einer Art Telegrammstil verfasst. Das erklärt sich aus ihrer Entstehung als „Study Notes“, d.h. Notizen, die sich der Autor bei der Lektüre des Buches gemacht sind. Wo immer das als hilfreich erschien, habe ich als Übersetzung einen vollständigen Satz gewählt.
Einige Aussagen fand ich schwierig zu übersetzen. Der Autor hat mir an 14 Stellen alternative Formulierungen zur Verfügung gestellt, die leichter zu übersetzen waren. Diese sind mit (*) gekennzeichnet.
Andreas Starke