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Louise Wright & Anne Ayre
WASSP - Das Wright & Ayre Stotterer-Selbsteinschätzungs-Profil
Aus dem Englischen übersetzt und bearbeitet von Hans-Jürgen Kellner
Demosthenes Verlag, Köln, 2. Auflage 2013, 54 Seiten mit CD und Kopiervorlagen
Normalpreis: 69,00 € | BVSS-Mitglieder: 49,00 €
ISBN 978-3-921897-68-3
Das WASSP, das erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt, ist ein Einschätzungsbogen für die Verlaufs- und Ergebniskontrolle von Stottertherapien im Erwachsenenalter. Der Zweck des WASSP besteht in der Einschätzung von Aspekten des Stotterns in der Gegenwart, die therapeutisch veränderbar sind. Es besteht aus 24 siebenstufigen Rating-Skalen, die wichtige Aspekte des Stotterverhaltens, der beteiligten Gefühle und Gedanken, des Vermeidens und der sozialen Nachteile beschreiben. Die Selbsteinschätzungen werden vor und nach einem Therapieabschnitt erhoben und grafisch dargestellt. Therapeutin und Klient besprechen gemeinsam die Veränderungen des Profils. Neben den Kopiervorlagen der Profilzusammenfassung und des Einschätzungsbogens enthält das deutsche WASSP eine CD, auf der diese Kopiervorlagen ebenfalls vorhanden sind, sowie eine computerunterstützte Auswertung der Profilzusammenfassung. Das WASSP ist auf jede Methode der Stottertherapie anwendbar.
– Ein Werkzeug für StottertherapeutInnen –
WASSP ist ein Einschätzungsbogen für die Verlaufs- und Ergebniskontrolle von Stottertherapien im Erwachsenenalter. Der Zweck des WASSP besteht in der Einschätzung von Aspekten des Stotterns in der Gegenwart, die therapeutisch veränderbar sind. Die folgenden Seiten enthalten das Manual, den Einschätzungsbogen, das Auswertungsschema und Untersuchungen zur Reliabilität (Zuverlässigkeit im Sinne von Messgenauigkeit).
Das Verfahren fasst auf 24 siebenstufigen Rating-Skalen zur Selbsteinschätzung die meisten Phänomene / Aspekte der bei chronischem Stottern üblichen Verhaltensweisen und Erlebnisse zusammen. Die Items sind inhaltlich fünf Subtests bzw. Skalen zugeordnet: „Verhalten“, „Gefühle“, „Gedanken“, „Vermeiden“ und „Nachteile“. Die Items werden außerdem als Gesamtwert zusammengefasst.
Die wiederholte Anwendung des Profils im Therapieverlauf gibt Klienten und Therapeutinnen(1) Rückmeldungen über die Veränderungen. Der Vergleich der Selbsteinschätzungen vor und nach einem Therapieabschnitt wird zwischen der Therapeutin und dem Klienten besprochen. Diese wiederholten Rückmeldungen im Therapieverlauf liefern zusätzliche Informationen und sind geeignet, die Motivation zur Fortsetzung der Therapie zu fördern.
Inhalt des Manuals: Für einen ersten Überblick empfiehlt es sich, die Texte in der hier dargestellten Reihenfolge zu lesen.
Hans-Jürgen Kellner
(1) Mit dieser Wortwahl sind immer Therapeuten und Therapeutinnen sowie Klienten und Klientinnen gemeint.
Die Mittelbegrenzungen im Gesundheitswesen erlauben es oft nicht, dass Stotternde eine ausreichende Zahl an Therapiesitzungen verschrieben bekommen. Für Stottertherapeutinnen ist es deshalb wichtig, möglichst schnell das individuelle Problem des Klienten kennen zu lernen. Durch das WASSP erhält man auf einfache Weise wichtige Informationen und entwickelt gleichzeitig bei Klienten ein Bewusstsein dafür, dass es in der Therapie um mehr als nur die Verhaltensaspekte des Stotterns geht. Die Ergebnisse der ersten Einschätzung können auf dem jeweils angemessenen Niveau besprochen werden. Aus den Informationen, die Klient und Therapeutin ausgetauscht und zusammengetragen haben, entstehen so die Grundlagen für die Gestaltung der Therapie. Nach einem Therapieabschnitt werden die Einschätzungen mühelos auf das grafische Profil übertragen, so dass Klient und Therapeutin Zugang zu den Veränderungen haben, so wie der Klient sie wahrnimmt.
Die Instruktionen für das WASSP geben den Therapeutinnen einen gewissen Entscheidungsspielraum, was sehr hilfreich ist. Einige Klienten wollen unbedingt die Bedeutung der ersten Einschätzung besprechen während dies für andere Klienten unpassend erscheint. Das Intervall zwischen der ersten und zweiten Anwendung des Profils kann von Therapeutinnen frei gewählt werden, so dass das Profil für alle Klienten verwendet werden kann, egal ob sie intensiv, wöchentlich oder in unregelmäßigen Zeitabständen zur Therapie kommen.
Ich habe viele Jahre mit stotternden Erwachsenen und Jugendlichen gearbeitet. Obwohl es verschiedene gute Fragebögen, Tests und Skalen gibt, habe ich bisher noch keine Methode zur Einschätzung und Veränderungsmessung gefunden, die nicht nur meinen Bedürfnissen sondern auch denen der Klienten entsprach. WASSP ist kurz und trotzdem umfassend, gut untersucht und einfach anzuwenden. Meiner Ansicht nach ist es ein unentbehrliches Werkzeug für Therapeutinnen, die mit stotternden Klienten arbeiten. Den Autorinnen ist zu gratulieren.
Renee Byrne
Specialist speech & language therapist
Verfasser von Let‘s Talk about Stammering
ehemaliger Dozent am University College, London
Louise Wright und Anne Ayre sind Sprech- und Sprachtherapeutinnen, die "WASSP" entwickelten, während sie als Dozent beziehungsweise wissenschaftliche Mitarbeiter an der Manchester Metropolitan University arbeiteten. Louise arbeitet inzwischen als Spezialistin für Stottern beim National Health Service, der staatlichen britischen Gesundheitsbehörde. Louise leitet außerdem Postgraduiertenkurse für Stottertherapie und ist gewählte Treuhänderin der Britischen Stotterer-Vereinigung (Britsh Stammering Association, BSA). Anne leitet zurzeit Studiengang Sprech-/Sprachtherapie-am Marjon College in Plymouth.
Hans-Jürgen Kellner, geboren 1938, Diplom-Psychologe, Studium in Berlin (FU) und Hamburg. Ausbildung in klientzentrierter Gesprächspsychotherapie, Fortbildungen in multimodaler und kognitiver Verhaltenstherapie und Grundlagen der Hypnotherapie. Approbation als psychologischer Psychotherapeut.Von 1972 bis 2003 in der Phoniatrischen Abteilung (bzw. Klinik) im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit den Aufgaben der Diagnostik, Beratung und Therapie stotternder Erwachsener und Therapieforschung beschäftigt. Fachliche Orientierung an Wendlandt, Sheehan, Van Riper, Ellis, A. Lazarus und Grawe. Arbeitsschwerpunkt: Erprobung und Überprüfung der Wirkung der Stottertherapie nach Van Riper. Seit 2003 gelegentlich berufliche Weiterarbeit in verschiedenen Projekten der BVSS.
aus: mit SPRACHE, Heft 2, Juni 2015, 47. Jahrgang
Fachzeitschrift für Sprachheilpädagogik und angrenzende Disziplinen
Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik
... Das Screening besteht aus siebenstufigen Rating-Skalen zur Selbsteinschätzung. Hier werden Pragmatische Begriffe: „Verhalten“, "Gefühle", “Gedanken“, Vermeiden“ und „Nachteile“ sehr sinnvoll aufgegriffen und brauchbar abgefragt. Das Screening ist schnell erledigt, und daher oft wiederholbar und kann somit als Rückmeldung über Veränderungen im Therapieverlauf genutzt werden. Die „VOR“ und „NACH“ einem Therapieabschnitt erworbene Selbsteinschätzung wird zwischen Therapeutin und KlientIn immer wieder neu besprochen und bearbeitet. Dieser Erneuerungsprozess bewirkt eine verbesserte Motivation und ein aktives Miteinander.
Die Idee des WASSPs besteht meiner Einschätzung nach in einer zeitgemäßen Sichtweise, den Gesetzen kommunikativen Austausches zwischen TherapeutIn und KlientIn zu folgen. Die Therapie kann reflexiv evaluiert und der Therapieverlauf in beiderseitigem Einvernehmen verändert werden.
Franz Halbwidl
aus: Forum Logopädie, Januar 2015-01-13
... Fazit: Das WASSP bietet eine gelungene Möglichkeit zur Verlaufs- und Ergebniskontrolle, die im Sinne der Stottertherapie als Selbsteinschätzung durchgeführt wird, und es ermöglicht große Transparenz auf unkompliziertem Wege.
Sandra Borutzki, Soest
aus: Logos, Ausgabe 4, 2014
... Das WASSP wurde von den Autorinnen Wright und Ayre in einer Langzeitstudie in der Anwendung an rund 40 KlientInnen entwickelt. Es wird schon seit einigen Jahren in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten angewandt, mit viel positiver Reaktion seitens KlientInnen und ForscherInnen. Die Subskalen sind im Original intern reliabel, wobei die Autorinnen im Jahr 2000 als Mindesthöhe der Reliabilitäten .65 geplant hatten. Der Übersetzer des WASSP, Hans-Jürgen Kellner, hat die Reliabilität anhand einer Studie zur deutschen Fassung überprüft. Dabei wendete er als Mindesthöhe der Reliabilität den Wert .70 an, und zwar sowohl bezüglich der Restreliabilität als auch der inneren Konsistenz jeder Skala. Für den Gesamttest und drei der fünf Skalen konnte eine Restreliabialität und eine innere Konsistenz gemäß der Mindesthöhe ermittelt werden. Dem Übersetzer und Bearbeiter war es wichtig, dass Messinstrumente nicht nur in der Diagnostik, sondern auch in der Forschung hohen Qualitätsanforderungen genügen müssen. Insofern wird hier das WASSP mit seinen Stärken als auch mit seinen Verbesserungsmöglichkeiten seriös vorgestellt. Hans-Jürgen Kellner geht auch noch auf das sogenannte „Vertrauensintervall“ und die „kritische Differenz für wiederholte Test derselben Person (DKrit)“ ein. Diese DKrit ist besonders von Bedeutung, wenn Therapietechniken oder ein Therapieabschnitt, der mehrere Techniken enthält, eine vollständige Therapie oder Zeiten ohne Therapie und Therapie-Auffrischungen gemessen werden sollen. Hans-Jürgen Kellner vermittelt dabei die theoretischen Hintergründe klar und verständlich. Die Lektüre der Teile III und IV des Manuals ist wirklich empfehlenswert bzw. notwendig.
Zur Anwendung: Behandelnde Schülerinnen und ich haben mit unseren erwachsenen stotternden PatientInnen in Einzeltherapien die Einschätzungsbögen angewandt und auch Reflexionsgespräche nach einem Therapieabschnitt durchgeführt. Dabei konnten die o.g. positiven Rückmeldungen seitens der PatientInnen von uns durchgängig bestätigt werden.
Fazit: Die Autorinnen Wright und Ayre haben mit dem WASSP ein fundiertes und wissenschaftlich gestütztes Messinstrument entwickelt, welches mit wenig Aufwand gute Informationen über die Aspekte des Stotterns in der Gegenwart gibt, die therapeutisch veränderbar sind. Der Preis für das WASSP-Manual ist dabei angemessen, zumal es auch die CD sowie die Erlaubnis umfasst, im Rahmen der Therapie, der Lehre und der Forschung Kopien vornehmen zu dürfen. Es ist dementsprechend sowohl für TherapeutInnen in ihrer klinischen Praxis zu empfehlen als auch für ForscherInnen, die eine Versesserung bezüglich der Reliabilität eines guten Messinstruments ermöglichen möchte.
Schülerinnen der Lehranstalt Bochum, Stephan Blind, Bochum
aus: Sprache – Stimme – Gehör, Juni 2013
Die Zeitschrift für Kommunikationsstörungen (Quelle: www.thieme.de)
... Durch 3 im Manual aufgeführte Fallbeispiele mit ausgefüllten Profilzusammenfassungen und Kommentarseiten bekomme ich als interessierter Therapeut einen sehr guten Einblick in die Anwendung des Fragebogens.
Das WASSP ist leicht anzuwenden, kurz und dennoch detailliert. Es kann unabhängig von der angewandten Therapiemethode und Therapiefrequenz eingesetzt werden. WASSP ist daher meiner Meinung nach ein wertvolles Instrument für die Therapie mit stotternden Erwachsenen!
Birte Rippken, Hannover