Rezensionen und Meinungen
Einzelaussagen von Schülerinnen und Schüler des Fachseminars Altenpflege, St. Franziskus, Münster
„Wir fanden den Film sehr ansprechend und authentisch. Die Thematik wurde anschaulich und verständlich dargestellt. Der Film zeigte uns neue Umgangsmöglichkeiten im Dialog mit Stotterern und korrigierte teilweise Unwissenheit oder falsche Verhaltensweisen, da der Umgang mit Betroffenen für uns bisher eher selten stattfand. Den Film empfinden wir als Einstieg in die Thematik und zur Aufklärung sehr gut geeignet.“
„Der Film ist gut aufgemacht, sehr informativ und gut verständlich durch die Übungen, die im Film gezeigt werden.“
„Es ist alles sehr dezidiert erklärt und man kann sich vorstellen, wie man sich als Stotterer fühlt und wie man sich als Nicht-Stotterer verhalten sollte. Einige Regeln zur Gesprächsführung waren sehr hilfreich.“
„Es ist alles ausführlich erklärt, es werden private Erfahrungen vorgestellt. Man kann sich in den Stotterer einfühlen und versteht wie man sich verhalten soll.“
„Der Film war sehr gut zu verstehen, man kann sich in den Film hineinversetzen. Einige Regeln waren sehr hilfreich.“
„Den Film würde ich weiterempfehlen, weil alles, was ich wissen muss, in dem Film gut erläutert ist.“
aus: Thüringer Allgemeine, Erfurt, 20. September 2010
Wenn Reden zur Qual wird
Sie stolpern immer wieder über einzelne Buchstaben, eine Blockade macht flüssiges Sprechen unmöglich: Für Stotterer werden schon kurze Gespräche zur Tortur.
Stotternde Kinder und Jugendliche haben inzwischen eine Plattform. Ihre Probleme werden wahrgenommen, Therapien sind entwickelt und werden verbessert. Doch was ist mit denen, die vor 50, 60 oder 70 Jahren stotternde Kinder waren? Vorurteile, die selbst heute noch im Hinterkopf vieler Menschen existieren, galten damals als Tatsache. „Das Kind hat eine nervöse Störung. Es will nur Aufmerksamkeit. Es denkt schneller, als es spricht.“ All das mussten sich Kinder und ihre Eltern anhören − und nichts davon ist wahr. Fakt ist, die Ursachen des Stotterns sind noch nicht endgültig geklärt. Es handelt sich dabei um eine Störung des Sprachfluss, die nichts mit der Persönlichkeit oder der Intelligenz des Betroffenen zu tun hat. Fakt ist auch, dass sich das Stottern bei vielen Kindern mit der Pubertät verliert. Doch manche müssen auch als Erwachsene mit dem Sprachfehler leben − bis ins Alter. Stotternde Senioren haben bisher allerdings kaum Beachtung gefunden und noch weniger Hilfe. Dabei leiden auch sie unter den alltäglichen Einschränkungen − oft schon ein ganzes Leben lang. Wer vor jedem Gespräch Angst hat, weil er die mitleidigen oder ungeduldigen Reaktionen fürchtet, landet irgendwann in der Isolation. Dabei gibt es auch noch im Alter Möglichkeiten, das Stottern mit geeigneten Therapien und Sprechtechniken in den Griff zu kriegen, wenn eine echte Heilung auch fast unmöglich ist. Wie Senioren mit dem Stottern leben, zeigt ein neuer Film der Stotterer-Selbsthilfe NRW. Betroffene Senioren kommen darin ebenso zu Wort wie Experten. Die Beiträge sollen Stotterern helfen, ihre Isolation zu durchbrechen. Gleichzeitig sollen nicht betroffenen Zuschauer erkennen, dass es wenig hilfreich ist, die Sätze des Stotternden zu beenden oder ihm gut zuzureden. „Nichtstotterer sollten lernen zuzuhören, den Gesprächspartner ausreden zu lassen und Blickkontakt zu halten“, erklärt Sprachheilpädagogin Angelika Schindler im Begleitheft der DVD.
Anita Grasse
aus: Sprache – Stimme – Gehör, März 2011
Georg Thieme Verlag, Stuttgart, www.thieme.de
... Neben vielen eindrücklichen Interviews mit Betroffenen kommen unterschiedliche Stotterexperten zu Wort. Zum Beispiel zeigt der Film einen Ausschnitt aus einem Seminar mit Prof. Dr. Wolfgang Wendlandt und ein Interview mit diesem, in dem er ausdrücklich auf Therapiemöglichkeiten in jedem Alter hinweist. Des Weiteren werden Tipps zum Umgang mit Stotternden vermittelt und verschiedene Therapiekonzepte (Van Riper, Andreas Starke, Kasseler Stottertherapie, Holger Prüß) dargestellt. Am Ende der DVD werden unter dem Motto „Experte in eigener Sache“ Informationen zur bvss und zu Aktivitäten der Selbsthilfegruppen gegeben. Das beiliegende Begleitheft enthält weitere Interviews und gibt detaillierte Informationen zum Stottern. Film und Buch bieten sich nicht nur für ältere Stotternde an, sondern haben aufgrund der Authentizität eine Vorbildfunktion auch für junge Betroffene.
Auch für SchülerInnen/ StudentInnen im Bereich der Logopädie bietet der Film einen guten Einblick in die Thematik.
Fazit: Empfehlenswert!!
Birte Ripken, Hannover