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Holger Prüß: Stottern kontrollieren lernen (DVD)

ab 21,50 €

inkl. MwSt. zzgl. Versand

Beschreibung

Holger Prüß

Stottern kontrollieren lernen (DVD)

Stotter- und Sprechkontrollierungstechniken nach Holger Prüß

DVD Video, ca. 55 Minuten plus Begleitbroschüre, 36 Seiten

Demosthenes Verlag, Köln

Normalpreis: 27,60 € | BVSS-Mitglieder: 21,50 €

ISBN 978-3-921897-40-9


Auch mit dem dritten Video in der Reihe „Methoden in der Stottertherapie" wird stotternden Menschen und Fachleuten Material bereitgestellt, das effektive Hilfen für den Umgang mit Sprechunflüssigkeiten bietet.
Während es sich bei den beiden ersten Videolehrgängen um die Darstellung von Sprechtechniken und Modifikationstechniken handelte, stellt dieser dritte Lehrgang eine Integration beider Therapierichtungen dar. Auch hierbei ist wieder entscheidend: Basis für die Entwicklung von Sprechflüssigkeit und Sprechsicherheit ist ein offener Umgang mit dem Stottern.
Ziel der Videoreihe ist es, stotternden Menschen und Fachleuten Verfahren zur Veränderbarkeit der Stottersymptomatik auf sprechmotorischer Ebene anschaulich zu vermitteln. Betroffene können das Material therapiebegleitend und zur Stabilisierung einsetzten, Fachleuten dient es zur Aus- und Weiterbildung.


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Autor

Holger Prüß, Dipl.-Sprachheilpädogoge / Stottertherapeut, Selbstbetroffener und Begründer der Bonner Stottertherapie. Er ist seit 1989 für die stationäre Therapie der jugendlichen und erwachsenen Stotterer in der LVR-Klinik Bonn zuständig und bietet seit vielen Jahren Intensiv-Fortbildungen zu diesem Thema im deutschsprachigen In- und Ausland an.
www.holger-pruess.de


Rezensionen und Meinungen

aus: Die Sprachheilarbeit 47 (3), Juni 2002

Eine gute Orientierungshilfe für Einsteiger unter den Therapeuten und für Betroffene. Zum Einsatz in der Therapie zu empfehlen. Als Unterstützung im Rahmen eines therapeutischen Prozesses, für Einsteiger unter den Therapeuten und für Betroffene bietet es eine gute Orientierungshilfe.

Petra Simon

aus: VBL-Bulletin, 3/2001

Wichtig erscheint mir die dargestellte Haltung der Betroffenen. Sie selbst heben die innere Motivation und das Dranbleiben als ausschlaggebend hervor, aber auch den dringenden Wunsch, das alte Stottern zu verändern. Vernünftig erscheint mir auch, das betont wird, diese Techniken in ein Gesamtkonzept zu stellen.

Alexander Zimmermann

In der Videoreihe „Methoden in der Stottertherapie“ ist nach „Stottern vereinfachen“ von Andreas Starke und „Stotternde entdecken Sprechfreude“ von Berthold Wauligmann nun das dritte Video „Stottern kontrollieren lernen“ von Holger Prüß erschienen. Holger Prüß ist ausgebildeter Sprachheilpädagoge und arbeitet als selbst Betroffener seit vielen Jahren in der Abteilung für Sprachstörungen an der Rheinischen Klinik Bonn ausschließlich mit stotternden Jugendlichen und Erwachsenen. Zudem ist er an der Aus- und Fortbildung von Fachleuten beteiligt. Demzufolge wendet sich das Video an Betroffene und Fachleute.
Handelte es sich bei den ersten beiden Videos jeweils um die isolierte Darstellung von Sprech- und Modifikationstechniken, so stellt dieser Videolehrgang nun eine Integration dieser beiden Richtungen dar. Ziel des Videos ist es, die Bedeutung unterschiedlicher Techniken und deren Einflussmöglichkeiten auf das Stottern herauszustellen. Vorgestellt werden die einzelnen Techniken an Hand zweier Klienten. Im ersten Teil des Videos sind dies als Stotterkontrollierungstechniken das sogenannte „Trickfreie Stottern“ sowie die „Stotterkontrolle“, im zweiten Teil wird als Sprechkontrollierungstechnik die sogenannte „Stufensprechweise“ vorgestellt.
Das „Trickfreie Stottern“ verfolgt als Ziel, die oftmals vielschichtigen Sekundärsymptomatiken Stotternder auf ein lololockeres primäres Stottern zurückzuführen. Dieses primäre Stottern kennzeichnet sich dadurch, dass es ad hoc ohne Aufschubverhalten gebildet wird, dass keine Auflösungsversuche unternommen werden dürfen und dass der Ausstieg aus den Wörtern ohne Druckverstärkung geschieht. Veranschaulicht wird dies an Hand einer Übungssequenz sowie der Transfersituation „Telefontraining“. Informativ ist dabei die daran anschließende Reflexion, bei der man einen kleinen, aber wichtigen Einblick in das Innere des Klienten erhält.
Bei der Stotterkontrolle stellt der leise und weiche Stimmeinsatz die notwendige Grundlage dar. Unterstützend wirkt dabei der Aufbau einer kontrollierten Zwerchfellatmung. Diese, so der Autor, darf aber nicht als isolierte Atemübung verstanden werden, vielmehr wird sie in eine bestimmte Sprechtechnik eingebettet. Daher sollte sie vor dem Erlernen der Stotterkontrolle aufgebaut und gefestigt werden. Vorgestellt wird die Stotterkontrolle bei Vokalen und bei Konsonanten. Die Arbeit an den Vokalen erfolgt wieder anhand einer Übungssequenz, die Konsonanten werden reflektierend an Hand einer Bandaufnahme besprochen, die der Klient von zu Hause mitgebracht hat. Abschließend wird die Transfersituation „Interview auf der Straße“ gezeigt.
Im zweiten Teil des Videos wird dann als Sprechkontrollierungstechnik die sogenannte „Stufensprechweise“ vorgestellt. Diese erstreckt sich von Stufe 1 bis Stufe 4 und endet mit dem „Bewussten Sprechen“. Im Unterschied zu den Stotterkontrollierungstechniken wird hier versucht, das gesamte Sprechen zu verändern. In der Regel kann dadurch ein hohes Maß an Flüssigkeit und Kontrolle aufgebaut werden. Der Autor weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass er im Gegensatz zu bekannten fluency-shaping-Ansätzen Stotterfreiheit in keiner Form als Ziel proklamiert. Vielmehr steht der offene und selbstbewusste, d.h. der nicht-vermeidende Umgang mit der Rolle als Stotternder weiterhin zentral und wird dementsprechend auch therapeutisch gefördert. Weiterhin soll mit dieser Form der Sprechkontrollierungstechnik eine (weitgehende) Angleichung an das natürliche Sprechen erreicht werden. Dies, so betont der Autor, stellt aber höchste Anforderungen an den Klienten.
Grundlage der Stufe 1 ist der weiche Stimmeinsatz. Es wird jeweils ein Wort pro Ausatmung gesprochen, wobei darauf zu achten ist, dass die erste Silbe deutlich gedehnt wird, der Stimmfluss beibehalten wird und die Konsonanten weich gebildet werden. Sie ist wie Stufe 2 sehr auffällig, weil stark verlangsamt, sichert aber ein hohes Maß an Sprechkontrolle. Sie stellt keine Alternative zum vorherigen stotternden Sprechen dar, sondern ist als wichtige Basis für den weiteren Weg zu verstehen. Im Unterschied zu Stufe 1 werden in Stufe 2 unter Beibehaltung der bereits bekannten Regeln maximal vier Worte pro Sinnabschnitt gesprochen. Veranschaulicht wird dies wiederum in einer Übungssequenz. Stufe 3, bei der nun bis zu sieben Worte pro Sinnabschnitt gesprochen werden können, wird dann an Hand eines Telefonates vorgestellt, welches die Klientin von zu Hause mitgebracht hat. Stufe 4 zeigt eine Transfersituation „Gespräch mit einer Bekannten“, danach wird im Dialog Therapeut-Klient auf das „Bewusste Sprechen“ eingegangen. Abschließend erfolgt dann noch einmal eine Reflexion, in der die Klientin zu Fragen der Interviewerin Stellung bezieht.

Fazit:
Holger Prüß hat es mit diesem Video verstanden, sein Konzept in einem zeitlich engen Rahmen strukturiert und nachvollziehbar darzustellen. Sowohl Betroffene als auch Fachleute werden in diesem Video sicherlich nichts Neues und Revolutionäres erfahren, darum geht es auch gar nicht.
Wir lernen aber eine andere Betrachtungsweise zum Thema Stottern kennen, die, so ist mein persönlicher Eindruck, Betroffene neugierig auf mehr macht und die Fachleuten eine fundierte Hilfe bietet, ihr vorhandenes Wissen aufzufrischen und zu vertiefen.
Seinem Ziel, die Grenzen einseitig ausgebildeter Therapieansätze zu überwinden und der Veranschaulichung der Philosophie seiner Behandlungskonzeption, möglichst fließend sprechen zu können und angstfrei stottern zu dürfen, ist Holger Prüß mit diesem Video mehr als gerecht geworden.

Reiner Baltes, Dipl.-Logopäde (NL), Fürstenau b. Bramsche